Steine in der Dreieich
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Gedenksteine


Im erweiterten Dreieichgebiet gibt es eine Reihe von interessanten Steinen, die an vergangene Ereignisse erinnern sollen, sei es an Unglücksfälle, an andere bemerkenswerte Begebenheiten oder auch an verdiente Persönlichkeiten. Die Form dieser Gedenksteine ist vielfältig: Steinkreuze, Kreuzsteine, Säulen, Steinplatten oder Findlinge.

Gedenksteine - Dreieichenhain
Gedenksteine - Buchschlag
Gedenksteine - Sprendlingen
Gedenksteine - Götzenhain
Gedenksteine - Offenthal
Gedenksteine - Langen
Gedenksteine - Egelsbach
Gedenksteine - Zeppelinheim / Walldorf
Gedenksteine - Heusenstamm
Gedenksteine - Frankfurter Stadtwald
Gedenksteine - weiter weg


Gedenksteine - Dreieichenhain


Nahrgang GedenksteinAus guten Gründen wollen wir an erster Stelle die Gedenkplatte für den bedeutenden Heimatforscher Karl Nahrgang (1899 - 1967) erwähnen. Sie ist in die Nordwestseite des Turmes der Dreieichenhainer Burg eingelassen. Karl Nahrgang hat sich große Verdienste um die Erforschung der Geschichte unserer Heimat erarbeitet. Er war u.a. Initiator und Leiter des Dreieich-Museums, Kreisbodendenkmalpfleger, Autor vieler heimatwissenschaftlicher Publikationen und Herausgeber der Serie "Landschaft Dreieich". Eines seiner wichtigsten Werke war der "Atlas für Siedlungskunde, Verkehr, Verwaltung, Wirtschaft und Kultur des Stadt- und Landkreises Offenbach" (1963). Lesen Sie hier die einige Nachrufe auf Karl Nahrgang.




Die "Pfrommer Steine" in Dreieichenhain

Pfrommer Stein gegen LangenPfrommer Stein gegen GötzenhainPfrommer Stein gegen Sprendlingen





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Hans Pfrommer war Bürgermeister von Dreieichenhain, als sich die Städte bzw. Gemeinden Buchschlag, Sprendlingen, Dreieichenhain, Götzenhain und Offenthal nicht ganz freiwillig im Jahr 1977 zur Stadt Dreieich zusammenschlossen. Als eine seiner letzten Diensthandlungen hat er dafür gesorgt, dass an den Zufahrtsstraßen aus Langen, Götzenhain und Sprendlingen große Granitsteine aufgestellt wurden, die an die die lange Stadtgeschichte dieses Ortes erinnern sollten: "Dreieichenhain / selbstständige / Stadt / 1256-1976". Zwischenzeitlich haben wir uns an Dreieich gewöhnt. Die Dreieichenhainer sprechen von "unserem" Schwimmbad (in Sprendlingen) und wir Sprendlinger sind stolz auf "unsere" Haaner Burg.
--> Standort aus Richtung Langen,  --> Standort aus Richtung Götzenhain,  --> Standort aus Richtung Sprendlingen.



Gedenksteine des Clubs der Raren Schreibkunst

Club der Raren SteinkunstBürgerparkIm südlichen Graben der Hainer Burg, rechts neben der 1927 von den Schauspielern der Burgfestspiele gestifteten Betonbank, findet man einen rechteckigen,  im Boden eingelassen Sandstein (Abb. links). Er ist beschriftet mit "Zum Gedenken an die Dichter / Johann Ludwig Ewald / Max Schuchardt /  Rudolf Binding / Club der raren Schreibkunst / CRS - Okt. 09". Johann Ludwig Ewald (1747-1822)war ein  in Dreieichenhain geborener Theologe, Pädagoge und Schriftsteller. Der Dichter und Schriftsteller Max Schuchardt (1861-1932) wurde ebenfalls in Dreieichenhain geboren. Der rechtskonservative Schriftsteller Rudolf G. Binding  (1867-1938) wurde 1913 der erste Bürgermeister von Buchschlag. Lesen Sie -->hier einen Artikel aus op-online.de über die Einweihung dieses Gedenksteines. Der Club der Raren Schreibkunst ist eine Vereinigung von Leuten, die sich lobenswerterweise der Pflege der deutschen Sprache  und der Förderung von Bildung, Erziehung, Schreibkunst und Kultur verpflichtet fühlen.
Einen ähnlichen Gedenkstein findet man im Bürgerpark Sprendlingen (Abb. rechts). Hier wird Schiller, Heine und Goethe gedacht. Am Abzweig des Kurt-Schaaf-Wegs von der Hainer Trift in Buchschlag wurde ein Stein speziell für Rudolf G. Binding gesetzt.

Vieuxtemps-TafelAuf der Südseite des Alten Rathauses am Vieuxtempsplatz wurde 1910 zum 90. Geburtstag von Henri Vieuxtemps (1820 - 1881)  eine Gedenktafel angebracht. Der Text: "HENRI VIEUXTEMPS / BERÜHMTER GEIGENSPIELER / UND KOMPONIST / WOHNTE IN DIESM HAUSE / IN DEN JAHREN 1855 - 1866". Vieuxtemps bezeichnete seine Dreieichenhainer Zeit als die schönste seines Lebens. Es ist eine schön gestaltete Marmortafel, die allerdings gelegentlich renoviert werden müsste.




Gedenksteine - Buchschlag


Gedenkstein für Jeremias Herth im Mitteldicker Wald

Herth-Stein
Am 10. Juli 1862 ereignete sich im mitteldicker Forst ein tragischer Unfall. Der Langener Bürger Jeremias Herth wurde beim Holzabfahren von einem Ast getroffen, so dass er vom Wagen stürzte und dann an diesen Verletzungen starb. Zur Erinnerung an ihn stellten seine Freunde oder Angehörige an der Unfallstelle einen Gedenkstein auf mit der Inschrift "I H / 1862" und einem Kreuz darunter. Über 120 Jahre stand der Gedenkstein an dieser Stelle. 1977 wurde er zum letzten Mal in einem Bericht des Forstamtes erwähnt.

Als ich diesen Stein im Frühjahr 2011 dokumentieren wollte, konnte ich ihn trotz intensivstem Suchen nicht finden. Er musste gestohlen worden sein! Ich beschrieb ihn hier auf dieser Website im Kapitel "Vermisste Steine" und war mehr als glücklich, Ende 2011 eine Mail zu erhalten: Eine Neu-Isenburger Familie hat durch Googeln herausgefunden, dass es sich bei einem rätselhaften Sandstein im Garten des Mietshauses um den Gedenkstein für Herth-SteinJeremias Herth handelt. Wie und wann der Stein in diesen Garten kam, lässt sich leider nicht mehr klären. Der jetzige Hausbesitzer war freundlicherweise sofort bereit, den Stein wieder auf den ursprünglichen Platz zurückstellen zu lassen.

Mitglieder der "Freunde Sprendlingens", unterstützt durch Dieter Macholdt, holten den Stein dort ab und verbrachten ihn am 9.3.2012 wieder an seinen alten Standort an der Breitseeschneise (gegenüber der ehemaligen Buchschlager Mülldeponie) --> Standort. Bei der Einsetzung des Steines war auch Heinz Herth (82) aus Langen zugegen, der Urenkel von Jeremias Herth. Eine Informationstafel wurde an einem nahebei stehenden Baum angebracht. Lesen Sie hier die Berichte der Offenbach-Post und der Frankfurter Neuen Presse über diese Aktion.


Gedenksteine - Sprendlingen


Begrabener Horst-Wessel-Stein auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in Sprendlingen


W Leuschner PlatzHorst Wessel PlatzDer jetzt sehr schön angelegt Wilhelm-Leuschner- Platz in Sprendlingen hat eine wechselvolle Namenshistorie. Bis 1933 hieß er Kaiserplatz. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er in Horst-Wessel-Platz umbenannt, nach einem alten Nazi-Kämpfer. 1934 wurde auf dem Platz ein großer Granitfindling mit eingraviertem Namen aufgestellt (Abb. rechts, Bildarchiv A. Baumbusch). Nach dem Krieg wurde der Platz nach Wilhelm Leuschner, einem 1944 ermordetem Gewerkschaftler und SPD-Politiker, benannt. Was sollte man aber mit dem Findling machen? Die Sprendlinger gruben ein tiefes Loch, purzelten den Stein dort hinein und bedeckten ihn mit Erde. Noch heute ist ein kleiner Hügel an dieser Stelle zu sehen. Seit den 50er Jahren stand dort eine Weide, bis der Platz in den 90er Jahren neu angelegt wurde und von den Freunden Sprendlingens mit einer historischen Schwengelpumpe geschmückt wurde.



Die Reiterruhe im Herrenröther Wald


ReiterruheDie Reiterruhe ist eine Anlage im Sprendlinger Wald an der Bestewiesenschneise. Der Stein wurde 1973 vom Sprendlinger Unternehmern Hans Bratengeier zum Gedenken an seinen 1972 tödlich verunglückten Sohn Hans Georg aufgestellt, der ein passionierter Reiter war. Der gleichzeitig gepflanzte Baum wurde mutwillig abgebrochen. Der zur Anlage gehörende Grillplatz darf wegen Waldbrandgefahr leider nicht mehr benutzt werden.
Info: M. Bratengeier,  --> Standort





Städtepartnerschaftssteine in Sprendlingen

StaffordOisterwijkIm Sprendlinger Bürgerpark links vor dem Bürgerhaus steht ein Sandstein, der an die Partnerschaft von Dreieich mit Stafford erinnern soll (Abb. links). Auf der Rückseite ist das Stafforder Wappen und "Stafford / GB" zu sehen. Auf der Vorderseite steht "Partnerstadt von Dreieich 1983".
Wenn man per Trittsteine über den Teich im Bürgerpark geht, kommt man an einen weiteren roten Sandstein. Auf dem gewölbten Kopf steht: "Partnerstädte von Sprendlingen". Die Vorderseite ist mit "1972 / Oisterweijk / Wappen / NL", die Rückseite mit "1974 / Joinville / Wappen / F" beschriftet. Die Rückseite des Sandsteines wurde von Vandalen beschmiert. Beide Steine wurden vom Steinbildhauer Arno Baumbuschgefertigt, ein aktives Mitglied der "Freunde Sprendlingens".



Gedenkstein für die Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime in Sprendlingen

Stauffenberg
SchnurbaumIn der  kleinen Brunnenanlage Ecke Rathausstraße - Schulstraße am Friedhof in Sprendlingen steht ein Gedenkstein aus Granit, auf dem eine Metalltafel angebracht ist. Der Text auf der Platte enthält ein Zitat von Stauffenberg und soll aller Widerstandskämpfer gedenken, "die im Dritten Reich ihr Leben geopfert haben, um den Krieg zu stoppen und weitere Gräueltaten des Nazi-Regimes zu verhindern". Die Tafel wurde 2004 (?) von der Stadt Dreieich dort an einem Metallpfosten aufgestellt. Der besseren Lesbarkeit halber wurde sie dann an diesem Stein befestigt und am gleichen Platz um dasJahr 2008 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Ort mit der Anlage heißt übrigens "Stauffenberg-Platz", eine Bezeichnung, die leider niemand kennt, da der Platz postalisch nicht in Erscheinung tritt.
Nachtrag 4/2013: Aus Kostengründen wurde der Brunnen stillgelegt. Der Lions-Club Dreieich hat einen Schnurbaum (Sophora jap.) gespendet, der in die Brunneneinfassung gepflanzt wurde (Bild rechts). An der Südseite der Anlage wurde ein Stein mit einem messingfarbenen Schild aufgestellt, das auf die Spender hinweist.



Drei neue Grabplatten auf dem jüdischen Friedhof in Sprendlingen

GrabplattenAls Vorsitzender der Freunde Sprendlingens habe ich den Vorschlag von Arno Baumbusch gerne aufgegriffen, auf dem jüdischen Friedhof in Sprendlingen die Gräber von drei 1938 verstorbenen jüdischen Mitbürgern mit Grabplatten zu versehen. Ihren Angehörigen wurde damals nicht erlaubt, Grabsteine aufzustellen. Der Verein sammelte Spenden und fand auch Sponsoren (Sparkasse Langen-Seligenstadt) um die Steine und ihre Aufstellung finanzieren zu können. Arno Baumbusch (auf dem Foto) entwarf die Schrift (teilweise hebräisch). Die Steine wurden vom Steinmetzbetrieb Burkard bearbeitet und aufgestellt.
Lesen Sie --> hier die Pressemitteilung des Vereins.



Neuer Gedenkstein für Hermann Will und Arno Baumbusch

Gedenkstein will - BaumbuschIn Zuge der Neugestaltung des Platzes vor dem Hooschebaa-Brunnen am Lindenplatz in Sprendlingen wurde im April 2018 der alte Marmor-Gedenkstein für Hermann Will durch einen trapezförmigen Sandstein ersetzt, der sowohl an den Künstler Hermann Will als auch an den Heimatforscher und Steinmetz  Arno Baumbusch erinnern soll. Hermann Will schuf die Hooschebaa-Figur, die als Bronzeguss auf dem von Arno Baumbusch gestalteten und erbauten Brunnen steht. Arno Baumbusch hat sich um Sprendlingen verdient gemacht, sein Archiv ist im Internet zu finden.
Lesen Sie hier aus OP-online und FNP-online.



Gedenksteine - Götzenhain


Gedenkstein für Egon Schumacher auf dem Neuhof

Schumacher SteinDer Neuhof hat eine lange und wechselvolle Geschichte: Ausgehend von einem Hofgut (genannt Sprendlinger Hof), das die Ysenburger Grafen um 1500 anlegten, entwickelt sich der Neuhof nach Niedergang und Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg seit 1700 zu einem Mustergut und zu einem gesellschaftlichen Zentrum. 1807 wurde  der Hof verkauft, kam aber nach einigen Besitzwechseln 1841 wieder in Ysenburgisches Eigentum. In den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts ging er in den Besitz der Familie Schumacher über. Nach dem zweiten Weltkrieg (1950) eröffnete Egon Schumacher die "Gutsschänke Neuhof", die sich schnell ein gutes Renommeé erarbeite. 1955 brannte das Restaurant ab, wurde aber bald wieder aufgebaut. Seit 1984 existiert der Golfclub Neuhof auf dem von der Familie Schumacher langfristig gepachteten Gelände. 1995 verstarb Egon Schumacher, seitdem ist sein Sohn Konrad Schumacher Oberhaupt der Familie. Der links abgebildete Gedenkstein steht auf dem Neuhof gegenüber des Herrenhauses und erinnert an Egon Schumacher. 



Gedenkstein zur Deutschen Einheit auf dem Neuhof

Neuhof
Dieser Gedenkstein steht westlich der "Backstube" auf dem Neuhof. Konrad Schumacher hat es sich offensichtlich nicht nehmen lassen, auf seinem Grund an die Wiedervereinigung Deutschlands mit diesem Stein zu gedenken.









Der Wolfsstock im Götzenhainer Forst

WolfsstockDer "Wolfsstock" im Götzenhainer Forst an der Wolfsschneise markiert den Ort, an dem Forstmeister Siebenlist im Jahr 1784 den letzten Wolf in der Dreieich erschoss.  Es handelt sich um eine Anlage mit einem runden Steintisch mit einer unter einem beschindelten Dach liegenden Granitfindling mit der Aufschrift "WOLFSSTOCK // 26.11.1783" (mit Abbildung eines Wolfskopfes). Aus einer Publikation (Lit. NN 1) aus dem Jahr 1871 ist zu entnehmen "dass an dieser Stelle bis vor einigen Jahren zum Denkzeichen ein Pflock stand mit der Inschrift: Hier hat der Fürstl. Isenburg. Forstmeister Siebenlist im Jahr 1784 einen Wolf geschossen". Offensichtlich ist nach 1871 ein weiterer Wolfsstock aufgestellt worden. In Lit. Graf von 1932 wird berichtet, dass 1923 der Wolfsstock von "Bubenhänden" umgehauen und gestohlen wurde. Es handelte sich um einen eichenen Pfosten mit einer gusseisernen Tafel, auf welcher die Inschrift stand: "Hier hat der Fürstl. Isenb. Birsteinische Forstmeister Siebenlist 1784 den letzten Wolf geschossen". Nahrgang veröffentlichte einen erfolgreichen Aufruf zur Errichtung WolfsstockWolfWolfstock 1933eines neuen Wolfstocks. 1933 wurde mit einer Feier (inklusive dreifaches "Sieg Heil") der neue Wolfsstock eingeweiht (Lit. Nahrgang (9)). Die Beschriftung: "Der letzte Wolf der Dreieich", darunter: "geschossen von Forstmeister Siebenlistt 1784". Diese hölzerne Säule wurde in der Kriegs- und Nachkriegszeit stark beschädigt, so dass sie 1968/69 restauriert werden musste. Dabei wurde anstelle des Wolfes "wie er verendend den Lauf von sich streckt und mit aus dem Halse hängender Zunge keuchend sein Leben aushaucht" (s. Abb. ganz links) ein Wolfskopf im Profil dargestellt. Der Wolfsstock Wolfsstock 1921wurde 1998 stark beschädigt in einem Graben gefunden. Er wurde so gut es ging restauriert und in das Dietzenbacher Heimatmuseum verbracht (s. Abb. rechts). Der jetzt an dem Originalstandort liegende Findling ist also nicht der Wolfsstock, sondern er erinnert nur an diesen. Die Anlage wurde 1999 errichtet (s. Bericht Offenbach-Post).  Die Holzsäule müsste eigentlich in einem Dreieicher Museum aufbewahrt werden, da sie auf Götzenhainer Gemarkungsgebiet stand. Ein klarer Restitutionsfall :-)
--> Standort
Anmerkungen:Frau Gruber aus Zeppelinheim wies mich auf eine Publikation aus dem Jahr 1922 (Lit. Welker (2)) hin, in welcher der Wolfsstock abgebildet ist, bevor er 1923 von "Bubenhänden" umgehauen und gestohlen wurde (s. Abb. links). Der Oberjäger und Forstmeister im Hain und in Birstein Benedikt Siebnlist wurde 1720 in Schlitz geboren. Er kam um 1757 nach Dreieichenhain und starb dort im Jahr 1794 (Dreieich-Zeitung 24.3.2021). Am Wolfsstock wurde von Unbekannten ein Bild mit einem Wold angebracht. Der Text darunter: "Ich bin zurück !!"


Gedenksteine - Offenthal

Grabstein BonhardAm Eingang des Offenthaler Friedhofs findet man rechterhand ein mit Efeu bewachsenes Grab mit einem großen Granitfindling, dessen Inschriften nicht mehr erkennbar sind. Davor ist eine ovale, beschriftete Marmorplatte aufgestellt. Es handelt sich um das Grab der Eheleute Bonhard. Der Stein ist leider das einzige alte übriggebliebene Grabmal auf dem Offenthaler Friedhof. Es wäre schön, wenn es langfristig erhalten bliebe. Bestattet wurden dort Karl Adolf Bonhard (1864 - 1934), von Beruf Oberforstmeister und seine Frau Ida (1870 - 1953). Karl Adolf Bonhard war Sohn von Otto Bonhard (1836 - 1918), der zwischen 1862 und 1881 Pfarrer in Offenthal war. Die auf der Marmorplatte genannten Otto und Sigmund Bonhard waren Brüder von Karl Adolf Bonhard, die mit 3 Monaten bzw. 4 Jahren verstorben sind. Achim Seibert hat zwei historische Fotos des Grabsteins  zur Verfügung gestellt. Ein Bild von vor 1953 (ohne den Namen der Ehefrau) und ein Bild von nach 1953, auf dem die Inschriften noch gut zu lesen sind. Rechts der Beschriftung kann man einen Hirschkopf mit Kreuz erkennen. Wenn man genau hinschaut, ist der Hirschkopf heute noch zu erahnen.


Gedenksteine - Langen


Das Maternskreuz im Langener Stadtwald


Langen 3 zerbrochenLangen 3 aufgerichtetMaternskreuz 3









Im Messtischblatt Kelsterbach ist im Langener Wald an der Einzelheckschneise (südlich der Kreuzung mit der Rundseeschneise) ein "Denkm." eingetragen. Als ich es im Frühjahr 2010 aufsuchte, lag ein zerbrochenes Steinkreuz am Wegesrand. Den Moosspuren an den Bruchflächen nach zu urteilen lag es schon einige Zeit in diesem Zustand im Wald. Bei einem Gespräch im Forstamt bot ich meine Hilfe bei der Reparatur an und konnte im August 2010 zusammen mit Revierförster Neubrand das Kreuz wieder aufrichten. Dieser Gedenkstein wird "Maternskreuz " genannt. Es erinnert an Philipp Gehrich, der an dieser Stelle am 9. März 1841 beim Holzfällen tödlich verunglückte. Das Kreuz wurde auf Veranlassung seines Vaters, Johann Matern Gehrich, errichtet. Die Inschrift lautet: "DEN 9. / MERZ /  1841 / PH GEH" (das "EH" ist stark verwittert.). Das Kreuz ist 85 cm hoch und 38 cm breit.
Literatur: Lütkemann (2),  --> Standort



Der Heinrich Quari Stein in der Koberstadt


Quari-SteinIm Koberstädter Wald an der Abzweigung des Messeler Wegs vom Dammweg steht ein großer Stein aus Granit mit einer Marmortafel. Die Inschrift lautet:  "Heinrich Quari / zum Gedächtnis / 21.2.1920 - 7.9.1976 / Er war ein leidenschaftlicher / Natur- und Vogelschützer".  Heinrich Quari war ein bekannter Langener Unternehmer ("Reifen-Quari") und war in den Vorständen des Verkehrs- und Verschönerungsvereins und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald aktiv. Nach seinem Tod hat man ihm diesen Stein an exponierter Stelle im Koberstädter Wald gewidmet.
Info: Reinhold Werner, --> Standort




Berliner Bär in Langen-Oberlinden

Berliner Bär
Einen Gedenkstein besonderer Art finden wir in der Berliner Allee in Langen Höhe Einmündung Forstring. Es handelt sich um eine ca. 1,20 m hohe Betonplatte, auf deren Nordseite der Umriss eines Bären zu sehen ist. Darunter steht "BERLIN". Der Stein wurde am 13. August 1963 im Beisein des Bezirksbürgermeisters von Berlin-Spandau eingeweiht. An diesem Tag jährte sich der Mauerbau zum zweiten Mal. Der Stein galt als Zeichen für die Verbundenheit mit dem geteilten Berlin. In dieser Zeit wurden in vielen Orten ähnliche Gedenksteine aufgestellt, häufig mit der Entfernungsangabe bis Berlin. Der Langener Stein wird nicht ganz korrekt als "Berlin-Meilenstein" bezeichnet. Er ist auf jeden Fall ein passendes Entree für Oberlinden am Beginn der Berliner Allee. Leider ist der Stein z.Z. verschmiert. Lesen Sie -->hier eine Pressemitteilung der Stadt Langen über den "kleinen Bären mit großer Geschichte" mit weiteren Details. Nachtrag: -->hier ein Artikel aus der op-online vom 13.8.2013 über "den kleinen Bären mit großer Geschichte"


Vertriebenen-Gedenksteine in Langen-Oberlinden

Vertriebenenstein 1Vertriebenenstein 2
Diese beiden Gedenksteine, Findlinge aus Granit, stehen auf einer kleinen Anlage am Kreuzungspunkt der Erfurter-, Stettiner- und Dresdener Straße (--> Standort) in Langen-Oberlinden, inmitten der damals größten zusammen hängenden Nebenerwerbssiedlung in der Bundesrepublik, die seit 1963 den Heimatvertriebenen die Eingliederung erleichtert hat. Der links abgebildete Stein trägt eine Bronzetafel mit der Aufschrift "Langen / gab uns eine neue / Heimat / Dafür danken wir / 1945 -1995 / Bund der Vertriebenen / Ortsgruppe Langen / Dieser Stein stammt aus dem Isergebirge / (Sudetenland)". Auf dem Schild des anderen Steines, der vor drei Linden steht, ist zu lesen: "Gepflanzt 1965 / Jahr der Menschenrechte /  Bund der vertriebenen Deutschen /  Landesverband Hessen". Informationen: Reinhold Werner



Europa-Stele am Langener Bahnhof

Europastele
Diese runde Säule aus Granit mit abgeschrägtem, poliertem Kopf, in den die 12 Sterne aus der Europaflagge eingemeißelt sind, steht auf dem östlichen Vorplatz des Langener Bahnhofes, dem EUROPA-PLATZ, mittig auf einem Quadrat, auf dessen Ecken vier Bäume stehen. Es handelt sich um ein Ensemble zur Erinnerung an die vier Partnerstädte Langens, Romorantin-Lanthenay (F), Long-Eaton (GB), Tarsus (TR) und Aranda de Duero (E). Tafeln auf vier kleinen Säulen vor den Bäumen weisen darauf hin. An der großen Säule ist ein Schild befestigt, das auf den „Fördererkreis für europäische Partnerschaften Langen e.V.“  als Partner der Stadt Langen hinweist, und dass Langen in der Region Rhein-Main eine Gemeinde Europas ist. Diese Platzgestaltung wurde vom Fördererkreis anlässlich seines 40jährigen RomorantinTarsusLong-EatonVereinsjubiläums im Jahr 2007 initiiert. Dieser eigentlich sehr hübsche Platz gerät wegen der unmittelbaren Nähe zu dem modernen Brunnen etwas in den Hintergrund. Es lohnt sich auf Tarsus Toralle Fälle, sich ihn näher zu betrachten. Der benachbarte interessante Brunnen ist übrigens aus Metall und wird daher auf dieser Website nicht beschrieben. Dieses Ensemble zur Würdigung der Langener Städtepartnerschaften wird ergänzt durch drei Stelen, die in der Romorantin-Anlage, der Long-Eaton-Anlage und der Tarsus-Anlage stehen; Aranda de Duero steht noch aus. Informationen und Fotos rechts: Reinhold Werner.  In der Tarsus- Anlage befindet  sich seit Mai 2013 das  "Tor der Freundschaft". Dieses aus Ziegelsteinen errichtete Tor wurde durch den Deutsch-Türkischen Freundschaftsverein Langen initiiert.


Informationstafel auf Wilhelm Leuschner-Platz

Wilhelm-Leuschner-PlatzNeben dem Aufgangsweg zur Langener Stadtkirche findet man seit Juni 2019 einen Stein mit einer Informationstafel. Der Stein stammt aus den Langener Steinbrüchen am Steinberg, der lange Zeit auf dem alten Bauhof lagerte. Die Platten um den Stein dienten bis vor kurzem als Randbefestigung des Sterzbachgrabens an der Bachgasse. Das Ensemble wurde auf Initiative der Heimatkundigen im VVV mit Hilfe der Kommunalen Betriebe Langen am ehemaligen Kirchplatz, dem Herzen von Langen, aufgestellt. Auf der Informationstafel wird in drei Sprachen ein kurzer geschichtlicher Abriss über diesen Platz gegeben. Die Offenbach-Post berichtete über die Einweihung dieses Gedenksteins.



Gedenksteine - Egelsbach


Das Rüger-Kreuz im Egelsbacher Wald


Rüdiger KreuzDieses Kreuz im Staatswald Koberstadt in der Nähe der Kreuzung Kuhlachschneise mit
der Bogenschneise erinnert an den Langener Bürger Johann Georg Rüger, der am 11. März 1870 im Alter von 44 Jahren von einem Baum erschlagen wurde. Die Inschrift lautet: "Hier / starb / G. Rüger / den 11. März / 1870". Man findet dieses Kreuz, wenn man von der o.g. Kreuzung 40 m die Kuhlachschneise nach Westen geht und sich dann 25 m nach Süden in den Wald begibt. Das Kreuz ist 65 cm hoch und 37 cm breit.
Literatur: Lütkemann (2)  --> Standort




Gedenksteine - Zeppelinheim / Walldorf


Der doppelte Kaiserstein im Zeppelinheimer und Treburer Wald

Kaiserstein ZKaiserstein TDer Mitteldicker Forst war in der Vergangenheit beliebtes Jagdrevier der hohen Herren. So hat Kaiser Karl VII sowohl 1742 als auch 1744 einen Hirsch erlegt. Dies muss wohl so eindrucksvoll gewesen sein, dass man jeweils einen Erinnerungsstein im Wald aufstellte. Der Stein, der  dem 1742er Hirsch gewidmet war, stand nordwestlich des heutigen Zeppelinheims in einem Waldstück, das als Kaiserplatte bezeichnet wird. Auch der Kaisersteinweg, an dem er steht, ist nach ihm benannt. Er soll auf den 4 Seiten die Inschrift getragen haben: "CARL VII. / RÖMISCHER KAISER HAT / ANNO MDCCXLII AM XXX. JUNI / DIESEN HIRSCH ALLHIER  GESCHOSSEN".  --> Hier ist eine Abbildung aus Lit Langer. Der Stein aus dem Jahr 1742 wurde von den Amerikanern in die USA abtransportiert (OP Online vom 2.8.08 oder 15.3.13 ). Die heute am Kaisersteinweg stehende Replik (linkes Bild) entspricht jedoch nicht dem Original, sondern ist irrtümlich die Kopie des Steines aus dem Jahr 1744, der im Treburer Oberwald nahe der Brunnenschneise steht (rechtes Bild). Die Inschrift der Replik lautet: "CARL DER VII /  ROEMISCHER KAYSER HAT / ANNO MDCCXLII DEN XXX. JUN. / DIESEN HIRSCH PERFORCD GEFANGEN". 

Der bayerische Kurfürst Karl Albrecht wurde am 24. Januar in Frankfurt zum Kaiser gewählt und als Karl VII am 12. Februar im Kaiserdom gekrönt. Wenige Tage danach besetzten im Zuge des österreichischen Erbfolgekriegs die Truppen von Maria Theresia seine bayerische Residenzstadt München. Das zwang Karl VII bis Oktober 1744 in einem Palais in Frankfurt auf der Zeil zu residieren. Er starb krank und verbittert im Januar 1745 in München..

Kaiserstein 1906Richard ZornNachtrag 2/2012: Familie Gruber aus Zeppelinheim hat mir ein Foto des Mitteldicker Kaisersteins geschickt, das sie aus dem Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt erhielten und das Gottfries Vömel 1906 aufgenommen hat (Abbildung mit Zustimmung des Rechteinhabers). Wir sehen darauf zwei identisch geformte Säulen, die vordere mit dem Portrait eines Hirsches mit darunterliegender Inschrift (identisch mit der Abbildung aus Lit. Langer), die hintere ohne Bild oder Beschriftung. Die vordere Säule könnte aus Holz gefertigt sein, mit einer Schutzabdeckung aus Kupfer- oder Zinkblech. Die hintere Säule besteht wahrscheinlich aus Granit. Dahinter steht ein Holzpfahl, eingerahmt von einem Holzzaun. Am oberen Ende des Pfahls ist eine Tafel angebracht. Wir erkennen darauf einen Hirschkopf, darunter ein weißes Feld mit einer Inschrift (links hinten sieht man behütete Kinder). Kommentar: Das Ganze ist sehr rätselhaft. Ich habe keine Erklärung, weshalb ein weiterer Stein neben der beschrifteten Säule steht. Ein Vergleich der Originalsteine ist in Lit. Zorn dargestellt (Abb. links)

Kaiserstein Z ostKaiserstein Z südKaiserstein Z westKaiserstein Z nordDer Originalstein im Treburer Oberwald (ganz dicht an der Grenze zum Kreis Offenbach) trägt die Inschrift: CARL DER VII / ROEMISCHER KAYSER HAT / ANNO MDCCXLIIII DEN V. MAY / DIESEN HIRSCH PERFORCE GEFANGEN. Der Bildhauer der Replik hat sowohl die Form des Steines als auch den Text mit der Ausnahme des Datums übernommen (aber: perforcd vs. perforce). Die Größenunterschiede sind beträchtlich: 
Kaiserstein T ostKaiserstein T südKaiserstein T westKaiserstein T nordReplik: 40 x 40 x 120 plus 20 cm für die Haube. Original: 29 x 23 x 60 plus 14 cm für die Haube. Beide Steine sind aus rotem Sandstein gefertigt, ein Steinmetzzeichen fehlt bei beiden. Die Steine sind im Messtischblatt Kelsterbach eingetragen. Der 1744er Stein steht im Wald und ist ohne Messtischblatt oder GPS Gerät etwas schwierig zu finden.
Literatur: Langer,  --> Standort Original, --> Standort Replik
Kaiserstein 2021
Nachtrag August 2021: Die Stadt Neu-Isenburg hat erfreulicherweise am Standort der Replik eine Stele mit einer Informationstafel aufstellen lassen. Ich hatte die Ehre, den Text und die Gestaltung der Tafel zu übernehmen. Enenso erfreulich ist es, dass die Stadt den Kaiserstein gereinigt hat und dass der Stadtforst Frankfurt eine neue Sitzgruppe aus Holzstammsegmenten dort aufgestellt hat. Lesen Sie -->hier die Pressemitteilung der Stadt Neu-Isenburg. Und -->hier können Sie sich die animierte 3D Abbildung des Kaisersteins von Hans Walter Schewe anschauen.



Der Bürgermeisterstein im Treburer Wald


BürgermeistersteinDiesen 153 cm hohen, auf einer 45 x 45 cm stehenden Grundfläche stehenden Gedenkstein findet man an der Steingrundschneise zwischen der geheimnisvollen US Spionagestation TX Site Langen oder Egelsbach Transmitter Facility (südlich des Langener Waldsees) und der Autobahn A 5. Um den Stein aufzusuchen, parkt man an der Einmündung der Aschaffenburger Straße in die B 44 (bei Mörfelden). Auf diesem Spaziergang kann man auch den nur wenig entfernten originalen Kaiserstein von 1744 anschauen. Der Bürgermeisterstein wurde auf Veranlassung der Witwe des an dieser Stelle erschossenen Mannes errichtet: Die Inschrift: Hier wurde Gr. Bürgermeister Peter Jourdan aus Walldorf am 18. August 1876 durch Mörderhand erschossen  -.- Siehe Wanderer diesen Stein - er soll Dir ein Zeuge sein - Was ein Mörder hier gethan - Einem braven deutschen Mann" (signiert mit "A. Fischer a. Egelsbach"). Das Wort "Mörderhand" wurde herausgekratzt. Hintergrund: Im Rahmen von Streitigkeiten zwischen dem Walldorfer Pfarrer und seiner Gemeinde wurde der Pfarrgarten verwüstet. Der Pfarrer brachte einen - wie sich später herausstellte unschuldigen - Walldorfer Bürger vor Gericht, der zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt wurde. Dieser lauerte auf dem Heimweg aus Langen dem Pfarrer und dem als Zeugen geladenen Bürgermeister auf. Er schoss auf den Pfarrer, traf aber den Bürgermeister tödlich. Daraufhin nahm er sich selbst das Leben. Ein Mörfelder soll auf seinem Totenbett gestanden haben, dass er den Garten des Pfarrers verwüstete. Es ist nicht bekannt, wer das Wort "Mörderhand" eliminierte.
Literatur: Lütkemann (2), Gahn, --> Standort



Der Kolb-Stein im Treburer Oberwald

Kolb-SteinIn Lit. Braun (S. 265) wird von einem Kolb-Stein berichtet. Er trägt die Inschrift "Hier wurde der Holzhauer Friedrich Kolb aus Trebur am 10. Januar 1913 von einer Kiefer erschlagen.". Leider gab es dort keinen Hinweis auf den Standort dieses Gedenksteins. Auch im Walldorfer Heimatmuseum konnte die Frage nach dem Verbleib dieses Steines nicht beantwortet werden. Beim Studium eines Messtischblattes aus dem Jahr 1963 fiel auf, dass im Waldstück zwischen KarteAschaffenburger Straße, der Riedbahn, der Bebauungsgrenze von Walldorf und der A 5 das Symbol für ein Denkmal und "Denkm.") eingezeichnet war. In den neueren Messtischblättern fehlt dieser Hinweis. Ich war natürlich vor Ort um das Denkmal, das durchaus der Kolb-Stein sein konnte, zu finden. Leider war die Suche nicht von Erfolg gekrönt.

Drei Jahre später fiel mir dieses Symbol auf der Karte erneut auf. Ohne große Hoffnung suchte ich (August 2014) diesen Platz wieder auf und lief kammartig das Waldgelände ab. Und siehe da, plötzlich stand ich vor dem lange gesuchten Gedenkstein! Man soll die Hoffnung nie aufgeben. Er hat eine Höhe von 115 cm, davon 30 cm ein 2,2 cm auskragender Fuß. Die Breite und Tiefe betragen 35 cm und 26 cm. Er besteht aus rotem Sandstein; der Kopf ist gewölbt. Die Oberfläche ist mit Rillen versehen, die den Anschein eines Natursteinmauerwerks vermitteln sollen. Die Tafel mit der Inschrift ist aus dem Stein herausgearbeitet (sie steht 2,2 cm vor). Die Schriftzeichen sind recht verwittert. Ansonsten ist der Zustand noch relativ gut.

Wie findet man den Stein? Am Hundertmorgenweg steht eine Waldhütte. Von dort läuft man ca. 90 m den Weg nach Westen und  geht dann ca. 40 m nach rechts (Norden) in den Wald hinein, wo man dann an den Ort des tragischen Unfalls kommt.
-->Standort



Der Bernd Rosemeyer Stein an der Autobahn

Rosemeyer-SteinBernd Rosemeyer war neben Rudolf Caracciola einer der bekanntesten und erfolgreichsten Rennfahrer der 30er Jahre. Bei einem Hochgeschwindigkeits- Rekordversuch am 28.1.1938 auf der damals neuen, schnurgeraden Autobahn zwischen Frankfurt und Darmstadt erfasste ihn bei einer Geschwindigkeit von 440 km/h (!) eine Windbö. Er kam von der Straße ab und war sofort tot. Der 1939 errichtete Stein steht auf dem Autobahnparkplatz südlich der A 5 Auffahrt Langen-Mörfelden Richtung Darmstadt. Er ist am südlichen Ende über einen Pfad gut zu erreichen. Seine Inschrift lautet: "Dem Andenken an BERND ROSEMEYER der an dieser Stelle am 28. Januar 38 bei Recordversuchen mit dem Rennwagen tödlich verunglückte". Daneben steht ein Holzkreuz, das kurz nach dem Unfall aufgestellt wurde. Die Gedenkstein wird vom AvD und dem Motorsportclub Mörfelden betreut. Im Internet findet man ausführliche Informationen über den Unfall.
-->Standort


Gedenksteine - Heusenstamm


Der wiederentdeckte Kreuzstein bei Heusenstamm


KreuzsteinIn einer Publikation von Nahrgang aus 1932 wird berichtet: "An der Verbindungsschneise vom Wildhof zur Alten Babenhäuser Straße steht etwa 350 Meter von der letzteren entfernt zur rechten Hand ein Kreuzstein von dreieckiger Form, der 27 cm über dem Boden hervorragt und an dem Boden eine Breite von 45 cm hat. Die Dicke des Steines beträgt 11 cm. Seine weitere, im Boden verborgene Gestalt ist nicht bekannt. Auf der Vorderseite ist ein schmales Kreuz von 14 cm Höhe und Breite eingehauen und dessen Arme sich an den Enden verbreitern (Mitteilung der Försterei Wildhof)". In einer Publikation von Meyer aus 1936 ist dieser Stein ausgegraben stehend abgebildet. Der Fuß verjüngt sich konisch nach unten (das Kreuz ist unkorrekt retuschiert). Der Stein soll die Jahreszahl 1880 und die Zeichen "M.H." tragen. Seit dieser Publikation wurde nie mehr über diesen Stein berichtet.
Mit diesen Informationen versehen begab ich mich in den Heusenstammer Wald (der dort zum Offenbacher Stadtgebiet gehört) und begann die Nadel im Heuhaufen zu suchen. Um es kurz zu machen: ich fand den Stein zufällig nach längerer Suche mit einem Sondierstock nur wenige cm aus dem Boden hervorstehend. Er entspricht der Beschreibung Nahrgangs, allerdings ist auf der Rückseite eine 4 oder ein Y eingemeißelt. Eine Jahreszahl oder "M.H." konnte ich nicht erkennen. Der Stein wurde wieder bis zur Spitze mit Erde bedeckt. Viel Erfolg beim Suchen. Literatur: Nahrgang, Meyer, -->ungefährer Standort
Nachtrag 2017/18: Ich wollte 2017 den Stein mit einem Pfahl markieren, damit er nicht unter die Räder eines Harvesters kommt. Offensichtlich war ich zu spät: Trotz mehrmaliger intensiver Suche, auch mit Hilfe von Bekannten und Freunden konnte ich diesen Stein nicht mehr finden. Die Koodinaten waren zudem recht ungenau. Ich werde weiter suchen !!


Hermann-Buchal-Gedenkstein bei Patershausen

Hermann BuchalWenn man von Patershausen nach Heusenstamm spaziert, dann kommt man nach 1250 Meter, kurz bevor der Weg in den Wald eintritt, an eine Bank, vor der links ein roter bearbeiteter Sandstein steht. Er ist mit H + B / 1914 beschriftet. Es handelt sich demnach nicht um einen Grenzstein, sondern um einen Gedenkstein. Herr Hans Scheuern vom Stadtarchiv Heusenstamm hat recherchiert: Am 1. September 1914 hat der Portefeuiller Johann Rosenkranz II. angezeigt, dass der Portefeuiller Hermann Buchal, 39 Jahre, kath., verh., geboren und wohnhaft in Heusenstamm, verheiratet mit Maria geb. Paul, um elfeinhalb Uhr vormittags verstorben sei. Der Anzeigende erklärte, dass er von dem Sterbefalle aus eigener Wissenschaft unterrichtet sei. Herr Horst Graf, Heusenstamm, teilte weiterhin mit, dass Hermann Buchal dort an einem Herzschlag verstorben ist (Kirchenbuch Heusenstamm 1914, S. 23). -->Standort


Gedenkstein PaterhausenWaldemar-Schläfer-Gedenkstein bei Patershausen

Dieser Gedenkstein steht schräg gegenüber dem Eingang des Hofguts Patershausen. Auf dem Sandsteinblock ist eine Tafel mit folgender Inschrift angebracht: Waldemar Schläfer / 1932 - 1994 / Verdienstvoller Naturschützer unserer Stadt / Die Stadt Heusenstamm". Waldemar Schläfer arbeitete als Biologielehrer in Heusenstamm und war Vorsitzender des Arbeitskreises der Deutschen Gesellschaft für  Ornithologie und Naturschutz für Heusenstamm und Dreieich. 1992 erhielt er den Umweltpreis des Kreises Offenbach. Insbesondere engagierte er sich, den Naturschutzgedanken bei Jugendlichen zu implementieren.



Gedenksteine im Frankfurter Stadtwald
Rufen Sie -->hier einen Lageplan auf


Die Schillerruhe im Frankfurter Stadtwald

SchillerruheSchillerruhe altDie Schillerruhe erinnert an den Platz, an dem Friedrich Schiller sich vor Erschöpfung ausruhte, als er Anfang Oktober 1782 mit seinem Freund Andreas Streicher zu Fuß von Mannheim über Darmstadt nach Frankfurt floh. Lesen Sie --> hier, was Streicher über die Etappe Darmstadt - Frankfurt Flucht schilderte. Er berichtete vom Aufenthalt in einem (vermutlich) Sprendlinger Wirtshaus, in dem sich Schiller zur Mittagszeit etwas ausruhen wollte. "Allein, es war in dem Wirtshause zu lärmend, die Leute zu roh, als daß es über eine halbe Stunde auszuhalten gewesen wäre." Beide wanderten weiter, aber Schiller wurde blasser, matter und immer langsamer, bis sie an ein Wäldchen kamen, wo Schiller sich einige Stunden schlafend ausruhte. Danach trafen sie Leute, welche die Entfernung zu Frankfurt mit einer "kleinen Stunde" angaben. Noch vor der Dämmerung erreichten sie Sachsenhausen. 1860 wurde unweit der Neu-Isenburger Gemarkungsgrenze ein Gedenkstein (rechts) im Stadtwald aufgestellt und diese Stelle als "Schillerruhe" definiert. Der Gedenkstein wurde 1959 erneuert. Er trägt die Inschrift: "Schiller mit Streicher auf der Flucht 1782". Man erreicht die Schillerruhe, wenn man von Neu-Isenburg am Frankfurter Haus die Autobahn unterquert und dann rechts in die Schillerschneise einbiegt. Nach wenigen Metern findet man rechterhand die Schillerruhe. -->Standort

Körnerstein im Frankfurter Stadtwald

KörnersteinBankEtwas östlich der Oberschweinstiege findet man das Körnerstein. Das Originaldenkmal wurde in der "Weißen Steinkaut", einem ehemaligen Kalksteinbruch, vom Frankfurter Turnverein zum Andenken an den Dichter Theodor Körner zum 50. Todestag im Jahr 1863 aufgestellt. Dieses Denkmal (Abb. in Lit. Langer) wurde durch Kriegseinwirkung beschädigt und im Oktober 1962 durch den jetzt auf dem Platz stehenden Findling ersetzt. Die Inschrift lautet: "Theodor Körner 1813". Die Rückseite war beschriftet mit: Wappen FrankensteinFrankenstein"Frankfurter Turner pflanzten 1863 die Körnereiche". Die 1863 gesetzte Körnereiche ist leider eingegangen und wurde durch eine  Neupflanzung neben deren Stumpf ersetzt. Hinter dem Platz erkennt man eine längliche Grube (Weiße Steinkaut?), auf deren Westseite ein nicht entsorgtes Betonfragment des Fundamentes vom alten Denkmal liegt. Viel interessanter sind jedoch die beiden Holzbänke, die auf dem Platz um den Körnerstein stehen. Sie ruhen interessanterweise auf insgesamt vier Grenzsteinen. Zwei davon sind mit einem "F" für Frankfurt beschriftet. Die beiden anderen tragen ein Wappen, das als  "Beileisen" identifiziert werden kann.  Dies ist zweifelsfrei das Wappenzeichen des Adelsgeschlechtes von Frankenstein, das u.a. Besitzungen im Odenwald und in der Wetterau hatten. Die Steine umgaben früher das Cleensche Wäldchen. Im 16. Jh. gingen die Besitzungen der Herren von Cleen im Erbgang an die Frankensteiner über (Lit. Langer). Diese "Bankträger" wurden bereits in einem Artikel aus den 1930er Jahren beschrieben. -->Standort

Die Mendelssohn-Ruhe im Frankfurter Stadtwald

Mendelssohn-RuheWenn man von der Straßenbahnhaltestelle Oberschweinstiege 700 m den Schienen entlang Richtung Neu-Isenburg läuft und dann dem Diagonalweg (Rindspfad) zur Isenburger Schneide folgt, kommt man an einen Gedenkstein für Felix Mendelssohn Bartholdy. Der Stein mit einer Metalltafel erinnert an eine Feier im Jahr 1838, an der der Komponist selbst teilnahm und auf dem einige seiner Werke uraufgeführt wurden. Das Denkmal wurde 1909 aufgestellt. Die Inschrift auf der Tafel lautet: "Zur Erinnerung an Felix Mendelssohn Bartholdy  zu dessen Ehren hier im Juli 1839 von Frankfurter Familien ein Fest gefeiert wurde.“  1934 wurde die Mendelssohn-Ruhe zerstört und der Stein an Ort und Stelle vergraben. 1948 konnte der Gedenkstein wieder aufgestellt werden.  -->Standort

Die Hensel-Ruhe im Frankfurter Stadtwald

Hensel-RuheCarl Friedrich Philipp Hensel leitete von 1887-1902 das Forstamt Frankfurt, kam aber bereits 1845 als Forstpraktikant nach Frankfurt.  Hensel war um seine Verdienste um die erholungssuchende Bevölkerung so beliebt, dass man ihm zu seinem 50. Dienstjubiläum, also noch zu seinen Lebzeiten, einen Stein mit der Inschrift "Henselruhe / 31.3.1895" aufstellte. Der Stein steht südlich des Goetheturms an der Hensel-Schneise. Zitiert nach Lit. Langer. Aus Magistratsakten (U 470) geht jedoch hervor, dass die 1895 angebrachte Gedenktafel 1910 durch einen Stein ersetzt wurde. -->Standort

Der Jacobi-Gedenkstein an der Oberschweinstiege

Jacobi-GedenksteinHans Berhard Jacobi (1886 - 1940) war von 1927 bis 1940 Leiter des städtischen Forstamtes Frankfurt. In seiner Amtszeit wurde der Stadtwald verstärkt als Naherholungsgebiet für die Großstadtbewohner definiert. Jacobi initiierte u.a. den Bau des Goetheturms und vor allem die Anlage eines Teiches (1935), der nach seinem Tod den offiziellen Namen "Jacobiweiher" erhielt. Der Teich dient als Regenrückhaltebecken und wird im Volksmund auch "Vierwaldstätter See" genannt wird. Ihm zu Ehren wurde 1941 unterhalb der Oberschweinstiege ein Gedenkstein aufgestellt. -->Standort


Die Kobelt-Ruhe im Frankfurter Stadtwald

Kobelt-RuheProf. Dr. Wilhelm Kobelt (1840-1916) kam als Arzt nach Schwanheim, gab aber mit 40 Jahren seine Praxis auf und widmete sich den Naturwissenschaften, vor allem der Molluskenkunde. Für seine wissenschaftlichen Verdienste wurde ihm 1904 der Titel eines Professors verliehen. Bekannt wurde er auch durch seine heimatkundlichen Schriften. 1921 wurde zu seinem Gedenken ein Findling mit der Inschrift: "Dem Andenken von Dr. Wilhelm Kobelt und Amalie Kobelt" gesetzt. Zitiert nach Lit. Langer. Um zur Kobelt-Ruhe zu gelangen, geht man von der Straßenbahn-Endhaltestelle in Schwanheim die Bahnstraße ca. 600 m nach Süden (am Kobelt-Zoo vorbei) bis zur Schwanheimer Wiese und biegt dann links in die Dammschneise. Nach 200 m erreicht man den Gedenkstein. -->Standort



Die Kullmann-Ruhe im Frankfurter Stadtwald

Kullmann-Ruhe1907 errichtete der Verein für Vogelschutz und Vogelliebhaberei an der Kreuzung Mörfelder-/ Niederräder Landstraße ein Vogelschutzgehölz. Initiator war der Weinhändler und Hobby-Ornithologe Karl Kullmann (1855-1910), der Vorsitzende der Ornithologischen Gesellschaft. Freunde setzten ihm ein Gedenkstein. Das Gehölz wurde 1964 wegen zu starker Umweltbelastung (Straßenlärm) in die Grastränke verlegt. Zitiert nach Lit. Langer. -->Standort




Sandsteinsäule neben dem "Eclipse"-Standbild im Park Louisa

Park LoisaDer Bankier Simon Moritz vom Bethmann (1768 - 1826) ließ an der Schwarzen Steinkaute in Niederrad einen Landschaftspark anlegen, den er nach seiner Frau benannte. In dem Park ließ Bethmann auf einer Anhöhe ein Bronzestandbild seines Lieblingspferdes "Eclipse" aufstellen (von Christian Friedrich Tieck). Nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg wurde das Standbild restauriert und in einem nicht zugänglichen, aber einsehbaren Teil des Parks wieder platziert. Inwieweit die danebenstehende Sandsteinsäule zu dem ursprünglichen Arrangement gehörte, ist mir nicht bekannt. Sie ist sehr schön gearbeitet. Man erkennt zwei Ringe und einen Kopf mit Schuppenmuster. Ein Phallussymbol im Park Louisa? Hinter diesem Standbild liegt im nicht öffentlich zugänglichen Teil des Parks die Schwarze Steinkaut, ein wildromantisch zerklüftetes Gebiet, in dem früher Basalt gefördert wurde. -->Standort


Gedenksteine - weiter weg


Ehrensäule bei Bergen (Leopoldsäule)

Ehrensäule Bergen
Infotext Grüngürtelstele: Am 30. September 1790 fanden in Frankfurt am Main die Wahl und Krönung des Kaisers Leopold ii Statt. Zu deren Sicherung lagerte in der Zeit von 22. September bis 18. Oktober 1790 westlich de rBerger Warte ein Heer mit über 6000 Mann des Landgrafen Wilhelm IX von Hessen. Am 11, Oktober 1790 empfing der Landgraf das Kaiserpaar samt Gefolge und ließ zur Erinnerung daran 1791 diese Basaltsäule errichten. Die Ehrensäule musste im Jahr 1962 wegen des Umspannwerkes an ihren heutigen Standort umgesetzt werden.
Um zu dieser Säule zu gelangen, parkt man gegenüber der Einfahrt zum Umspannwerk (am ehemaligen jüdischen Friedhof von Bergen), geht bis zur Einfahrt des Umspannwerks und folgt dem Pfad rechts entlang des Zauns. -->Standort.  Bitte nicht versäumen, sich die Berger Warte anzuschauen. S. auch Eintrag in Wikipedia.



Weißes Kreuz im Offenbacher Wald


Weißes KreuzDas "Weiße Kreuz" von 1926 steht auf der östlichen Seite der nördlichen Brückenrampe der Straße vom Wildhof nach Offenbach (Dietzenbacher Straße) über die A 3 (nördlich der Müllverbrennungsanlage) auf Offenbacher Gebiet. Das ursprüngliche Kreuz erinnerte an die Begegnung von Kaiser Franz I. und dem Landgrafen von Hessen-Darmstadt, Ludwig VIII., anlässlich der Wahl seines Sohnes Josef zum Römisch-Deutschen König in Frankfurt 1764. Kaiser und Landgraf trafen sich auf dem Weg von Heusenstamm nach Frankfurt. Goethe war Zeuge des Treffens und berichtete in den Wahlverwandtschaften darüber. Mehr Informationen darüber erfahren Sie  -->hier. Das "auf einer unschuldigen Weise bezeichnetem Platz" (Goethe)  aufgestellte Kreuz wurde 1925 "von Frevlerhand" zerstört, 1926 von der Vereinigung Offenbacher Wandervereine wiederhergestellt und 2005 restauriert. Die Beschriftung können Sie -->hier herunterladen. Einen Artikel über das Weiße Kreuz aus OP online vom 9.4.14 ist -->hier verlinkt. 2014 wurde auch ein neues Informationsschild angebracht. -->Standort

InschriftNachtrag 7/13: Das Kreuz wurde zwischenzeitlich wieder gestrichen. Auf dem Bild oben ist zu erkennen, dass hinter dem Kreuz eine ca. 195 cm lange Steinsäule mit einem Durchmesser von ca. 60 cm liegt, die auf der Oberseite abgefast ist. Auf der nördlichen Stirnseite befindet sich eine Inschrift, die nicht eindeutig zu entziffern ist. Auf dem Bild rechts ist die Inschrift zweimal abgebildet, eine davon ist um 180 Grad gedreht. Mit Mühe kann man "87" erkennen. Vielleicht ist es ein Steinmetzzeichen. Bei dem weißen Fleck handelt es sich um eine mit Gips verspachtelte Vertiefung in der Säulenstirnseite. Möglicherweise ist diese Säule auch nur eine Spolie, die dort als Sitzgelegenheit aufgestellt wurde.



Lustsäule im Wald bei Groß-Gerau


LustsäuleDie "Lustsäule" ist nicht, was manche denken möchten, sondern ein Gedenkstein im Wald zwischen Mörfelden und Groß-Gerau. Dies ist zwar nicht mehr in der Landschaft Dreieich, aber dieses kulturhistorisch interessante Landschaftselement ist es wert, hier erwähnt zu werden. Man findet die Säule, wenn man von Mörfelden Richtung Groß-Gerau auf der B 44 am Ende des Waldes am Versuchsgut links abbiegt. Man folgt dem Weg  Richtung Osten. Ca. 100 m nach dem Eintritt in den Wald erkennt man ein Hinweisschild ("Denksäule"). Der Waldschneise  nach Süden folgend kommen wir an eine kleine Lichtung. Dort steht auf einem zweistufigen Podest das Denkmal aus Sandstein. Es besteht aus einem kubischen Sockel, einer sich nach oben verjüngenden vierkantigen Säule und der Skulptur eines (hessischen) Löwen mit einem Wappenschild. Auf der Südseite der Säule ist folgender Text zu lesen:
ZUM GEDÄCHTNIS DES LUSTLAGERS WELCHES UNSER DURCHL. HERR ERBPRINZ MIT DER GELIEBTESTEN FR. GEMAHLIN IN EINER ZAHLREICHEN FUERSTLICHEN GESELLSCHAFT IM JAHR 1782 IM MONAT AUGUST 12 TAGE LANG HÖCHST VERGNÜGT UND ZUR FREUDE DES VOLCKS AUF DIESEM FELD GEHALTEN HAT //  DIESE DENCKSÄULE SEZT DIE STATT GERAU FROLOCKEND ÜBER DIE GLÜCKSELIGKEIT UNSERER ZEITEN UND DER NACHKOMMEN // 1782. Auf der Nordseite ist der gleiche Text in Latein eingemeißelt (mit dem Hinweis auf eine Restaurierung im Jahr 1990).
Man muss sich das einmal vorstellen: Da feiert eine Bande nixnutziger Faulenzer 12 Tage lang höchst vergnügt und das Volck muss frolockend eine Dencksäule setzen. Die Französische Revolution hätte wirklich einige Jahre früher stattfinden sollen, und zwar in Darmstadt. -->Standort


Gedenkstein für Wilhelm Resch und Philipp Erb im Dudenhöfer Wald

Resch-Erb-GedenksteinIm Dudenhöfer Wald, am südlichen Rand des Opel-Prüffeldes befindet sich der Gedenkstein für Wilhelm Resch und Philipp Erb. Beide Waldarbeiter sind innerhalb einer Woche im Februar 1936 bei Waldarbeiten ums Leben gekommen. Die Gemeinde Dudenhofen hat ihnen ein Jahr später diesen Gedenkstein setzen lassen. Er stand auf dem Gelände des Prüffeldes, daher wurde er 1986 nach einer Restaurierung vom Förderkreis für kulturelle Projekte in den Gemeindewald umgesetzt.

Inschrift: Hier verunglückten / beim Holzfällen tödlich / Wilhelm Resch II / am 6.2.1936 / Philipp Erb III / am 12.2.1936 / Zum ehrenden Andenken / die dankbare Gemeinde / Dudenhofen Februar 1937

-->Standort



Das Scholtzekreuz im Dudenhöfer Wald

ScholtzekreuzAm Opel-Prüffeld zweigt eine öffentliche Straße nach Süden zu einem Kalksandsteinwerk ab (Baustoffwerke Rodgau). Gegenüber des Verwaltungsbaus weist ein kleines Schild auf das Stoltzekreuz hin. Man folgt dem Weg für 150 Meter und findet das Kreuz auf der rechten Seite versteckt im Wald. -->Standort. Es besitzt die Form eines barocken Grabmals. die verwitterte Inschrift lautet "JHS", was "Jesus, Heiland, Seligmacher" bedeutet. Hier soll ein Mann namens
Scholtz oder Scholz/Schulz beim Holzfällen von einer Eiche erschlagen worden sein. (Quelle)










Der Eckert-Gedenkstein bei Weiskirchen


Eckert-Gedenkstein
In der Nähe der Tannenmühle an der Alten Weiskircher Straße (-->Standort) wurde im Jahr 1890 der 26 jährige Landwirt Heinrich Eckert aus Dudenhofen Opfer eines Raubmordes. Ihm wurde wahrscheinlich von seinen Sangeskameraden ein Gedenkstein gesetzt: eine quadratische Säule aus rotem Sandstein mit pyramidenförmiger Spitze. Über dem eingetieften Schriftfeld ist "Gedenkstein!" (mit Ausrufezeichen) zu lesen. Darunter: "Hier in dieser Nähe / auf der Straße mußte / Heinrich Eckert / Landwirt aus Dudenho / fen alt 26 Jahr am 22 / April 1890 Abends zwi / schen 8 u. 9 Uhr seinen / Geist meuchlings raub / mörderisch aufgeben." . Unter der Inschrift befindet sich ein Lorbeerkranz mit Schleife. Auf der linken Seite ist eingemeißelt: : "Sieh, Wand'rer diesen Stein / Er soll Dir ein Zeichen sein / Was ein Meuchelmörder hat getan / Einem braven, edlen, deutschen Mann" Auf der rechten Seite seht die etwas rätselhafte Inschrift "Hier galt das von seinen Gesangs-Kameraden erwählte Schriftwort; Mein Freund der mein Brod aß, tritt mich mit den Füßen."  Der Gedenkstein ist durch einen eisernen Zaun geschützt.  Bemerkenswert ist die doch recht ungelenke Ausdruckweise der Inschrift auf dem Gedenkstein. Seltsamerweise findet man keine weiteren Informationen über den Vorfall im Internet. Der Gedenkstein ist nicht denkmalgeschützt. Ich werde weiter recherchieren.


Das Hartig-Denkmal in der Darmstädter Fasanerie

Die Darmstädter Fasanerie ist ein mit einer Bruchsteinmauer umfasster Waldbezirk südwestlich von Schloss Kranichstein. Ein Spaziergang durch die Fasanerie ist für den Steinfreund recht lohnenswert. Zum einen imponiert die 3,6 km lange Bruchsteinmauer mit Sandsteinabdeckung, die von Landgräfin Sophie Eleonore ab dem Jahr 1661 in Fronarbeit ihrer bäuerlichen Untertanen zur Abschottung ihres Lustgartens errichten ließ. Wenige Jahre nach dem verheerenden Dreißigjährigen Krieg mussten die Bauern zusätzlich nordöstlich der Fasanerie einen Kanal vom Backhausteich am Schloss Kranichstein zum Steinbrückerteich (Oberwaldhaus) graben, damit die oberen Gesellschaftsschichten dort abwechslungsreiche Wasserspiele durchführen konnten. Dieser Kanalgraben ist heute noch teilweise zu sehen (s. Karte "Sorgenlos bei Kranichstein", ganz rechts). In der Mitte der Fasanerie steht ein Obelisk auf einem quaderförmigen Sockel: das Hartig-DenkmalHartig-Denkmal. Georg Ludwig Hartig (1764-1837) gilt als Vater der deutschen Forstwirtschaft. Er und seine Mitstreiter begründeten die wissenschaftliche Forstbewirtschaftung, führten das Prinzip der Nachhaltigkeit ein und brachten den Wald aus seiner damaligen Verelendung durch zu intensive (auch jagdliche) Nutzung heraus. Hartig wirkte für kurze Zeit auch Hartig-Denkmalin Darmstadt. Das Denkmal wurde vom Hofbaudirektor Moller entworfen und 1840 errichtet. Auf den zwei anderen gegenüberliegenden Seiten sind zwei Sandsteinreliefs angebracht, auf denen ein (Dam) Hirschkopf und jagdliche/forstwirtschaftliche Gerätschaften zu sehen sind. Auf den beiden anderen Seiten sind mit Marmorplatten versehen, die an Hartig erinnern. Wenn man von dem Denkmal auf der Innenseite der Mauer zum ehemaligen Forsthaus Fasanerie (gegenüber vom Oberwaldhaus) geht, kommt man am Ponyhof an eine Umzäunung, deren Pfosten aus farbigem Beton gegossen und mit Tierkopfmasken  geschmückt sind. Sehr originell. Man sollte nicht versäumen, an der Dieburger Straße Richtung Darmstädter Innenstadt sich die beiden Torpfosten mit den Hirschköpfen anzuschauen. Lit. Andres. -->Standort

Die Schwedensäule und der Nehring-Stein am Altrhein
SchwedensäuleMehring SteinDiese Säule am Altrhein auf der Knoblochsaue gegenüber dem Kühkopf erinnert an den legendären Rheinübergang des Schwedenkönigs Gustav II Adolf, der am 7.12.1631 mit seinem Heer auf die andere Seite des Flusses übersetzte und die dort liegenden Spanischen Verbände in die Flucht schlug. Die Säule wurde wenig später auf Befehl des Königs dort errichtet, wurde aber später auf einen sichereren Platz landeinwärts versetzt. Die Schwedensäule besteht aus einem Postament, auf dem auf vier Steinkugeln sitzend, ein Obelisk steht, auf dem der schwedische Löwe sitzt. (-->Standort). In der Nähe, am Forsthaus Knoblochsaue, steht etwas abseits vom Hauptweg ein Stein zum Gedenken an den Flugpionier Johannes Nehring, der am 16.4.1930 dort abstürzte. -->Standort

Weitere Gedenksteine im Westen
Etwas weiter entfernt in der Nähe der Rheinfähre Kornsand erinnert ein Gedenkstein an die Ermordung von sechs Niersteiner Bürger durch fanatisierte Nazis kurz vor Kriegsende (-->Standort). Es ist erschütternd, was damals geschah! Weiter südlich steht am Rheinufer der Zeppelinstein, der an die Notlandung eines Zeppelins im Jahr 1908 erinnert (-->Standort).

Harth-Allee 1950Westlich von Mönchsbruch bezeichnen zwei Steine den östlichen Anfang und das westliche Ende der "Landrat-Harth-Allee". Es handelt sich um einen aufgelassenen Parallelweg zur B 486. Auf dem Messtischblatt von 1950 verläuft die Verbindung von Mörfelden zum Schloss Mönchbruch (Heuweg) mittels einer Biegung über diese Allee. Beim Ausbau der B486 wurde der Heuweg gerade durch die Wiese zum Schloss geführt. Die Allee ist mit Kastanienbäumen bepflanzt und seit einigen Jahren nicht mehr durchgängig begehbar. Diese stillgelegte Allee soll an Jean Christoph Harth erinnernl, der zwischen 1945 und 1950 Landrat in Groß-Gerau gewesen war (-->Standort Ost-->Standort West).

Wilhelm Ott-Stein bei Wölfersheim
Ich hege zugegebenermaßen die Hoffnung, dass nach meinem Heimgang in das Himmlische Lapidarium (mit 77 besonders schönen Dreimärkern) ein Gedenkstein für mich in der Landschaft Dreieich aufgestellt werden wird - vorzugsweise am Grünen Born. Da dieses Event hoffentlich noch in recht weiter Ferne liegt, erlaube ich mir ersatzweise, einen schon vorhandenen Wilhelm Ott-Stein hier vorzustellen. Er steht nördlich von Wölfersheim in der Wetterau an der Wilhelm Ott-SteinEcke eines Wäldchens. Der Wilhelm Ott-Steinunbehauene Stein ist ca. 2 Meter hoch. Eine Steinplatte ist auf der Vorderseite angebracht, auf der Folgendes zu lesen ist: "WIHELM OTT-STEIN /  ZUR ERINNERUNG AN DIE / GEMEINSAME / FLURBEREINIGUNG / WÖLFERSHEIM UND / SÖDEL 1976 - 1986". Wilhelm Ott war offensichtlich beim Katasteramt der Leiter der Flurbereinigungs- aktivitäten. Er scheint seine Sache gut gemacht zu haben. 




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