Ehemaliger Standort des Dreiherrensteins

An dieser Stelle stand bis zum Bau der Wohnstadt Gravenbruch der Dreiherrenstein, ein sog. Dreimärker. Er wurde gesichert und vor der Polizeistation am Dreiherrensteinplatz, 200 m entfernt von hier, zusammen mit zwei weiteren Grenzsteinen wieder aufgestellt. 2020 wurde die Polizeistation abgerissen und die drei Steine in den Hof des Stadtmuseums "Haus zum Löwen" in Neu-Isenburg gebracht. 

Dieser Wappenstein markierte lange Zeit den Berührungspunkt von drei Herrschaftsgebieten: den Forst Offenbach der Grafen bzw. Fürsten von Ysenburg, den Gravenbruchwald der Grafen von Schönborn und den Deutschherrenwald des Deutschen Ordens. 

Das Ysenburger Gebiet umfasste neben Offenbach u.a. die Gemarkungen von Neu-Isenburg, Sprendlingen und anderen Dreieichgemeinden. Die Grafen von Schönborn waren von 1661 bis 1806 die Territorialherren von Heusenstamm und besaßen das langgestreckte Waldstück, den Gravenbruchwald, in dessen nördlichem Teil später die Wohnstadt Gravenbruch erbaut wurde. Der Deutschherrenwald gehörte der Niederlassung ("Commende") Frankfurt dieses Ritterordens. 

Auf den Dreiherrenstein sind die Wappen der drei Herrschaften eingemeißelt. Die Grenze zwischen dem ehemaligen Gravenbruchwald und dem Deutschherrenwald wurde 1730 neu besteint. Am Waldrandweg südöstlich von hier stehen noch vier sehr schöne Grenzsteine mit den Schönborner Löwen und dem Kreuz des Deutschen Ordens. 

Die beiden anderen Grenzsteine standen früher jeweils ca. 100 m vom Dreiherrenstein entfernt an diesem Weg.


Verein für Geschichte, Heimatpflege und Kultur, Neu-Isenburg

Text: Wilhelm Ott


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